Dienstag, 10. Jänner 2017 um 18 Uhr c.t.
Seminarraum 12 des Instituts für Klassische Archäologie, 1190 Wien, Franz Klein-Gasse 1, 1. Stock
Nur wenige Münzbilder und Darstellungen in Stuck und Malerei aus den sog. Wüstenschlössern in der Levante können als Bildnisse eines Kalifen der Umayyaden, der ersten Dynastie des Islamischen Reiches (661-750 n. Chr.), interpretiert werden. Diese Darstellungen entsprechen keiner uniformen, neuartigen Herrscherikonografie, sondern orientieren sich an römisch-byzantinischen und sasanidischen Vorbildern. In diesem Vortrag sollen die umayyadischen Herrscherbilder zum einen in Hinblick auf ihre möglichen Vorlagen untersucht werden, zum anderen in den weiteren Kontext der global betrachteten 'langen Spätantike' eingeordnet werden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, was diese Motivauswahl über die Konstruktion einer umayyadischen Herrscheridentität aussagt.